U R K U N D E
zur Verleihung des
Göttinger ELCH 2015
an den Maler, Zeichner und Autor
Rudi Hurzlmeier
- München -
Wenn aber einer den Namen Rudi Hurzlmeier trägt, kann er eigentlich
nur bayrischer Bergbauer oder hochberühmter Künstler sein... Unser
neuer ELCH mochte sich in seinen jungen Jahren nicht so recht entscheiden -
bis ihm die Entscheidung, nach rund 40 Büchern, über 100
Ausstellungen, zahllosen Gemälden, Zeichnungen und Objekten von seinem
geschwind wachsenden Publikum abgenommen wurde. Robert Gernhardt hatte schon
früh konstatiert, dieser Hurzlmeier verkörpere den
Künstlertyp, dem rühmend nachgesagt wird, er sei ein "Malschwein"
und verfüge über die höchst seltene "Malfaust"; wie eigentlich
immer hatte Gernhardt recht.
Hurzlmeiers äußerst vielfältiges Werk changiert zwischen
Extremen; wenn er einen bösen Witz macht, ist tiefempfundene Philosophie
nicht weit, und umgekehrt. Nur zu gern suhlt er sich in den Bereichen der
"caricature brut" - und lässt uns im nächsten Moment über
seine exquisite handwerkliche Könnerschaft, das delikate Kolorit, die
überbordende Fülle feinster Nuancen staunen. Seine Fabulierkunst
sprengt zuverlässig alle Grenzen; seine völlig einmalige Art eines
surrealistischen Barock hat ihn zu einem der bedeutendsten Vertreter der
Komischen Kunst werden lassen.
Bei HU (wie er sich gelegentlich nennen lässt) muss man hart im
Nehmen sein.
Denn er ist ein ganz großer Geber.
Ein Meister im klassischen Sinne halt - ein Stifter von Sinn und Un-Sinn
-
ein echter ELCH !
Göttingen, 10. Mai 2015
Rolf-Georg Köhler, Oberbürgermeister der Stadt Göttingen
Die Jury des Göttinger ELCH 2015:
Antje Kunstmann, Verlegerin, München -
Hilmar Beck, Fachbereich Kultur der Stadt Göttingen -
WP Fahrenberg, Ausstellungsbüro Göttingen -
Achim Frenz, Museum für Komische Kunst, Frankfurt am Main -
Dr. Peter Köhler, Journalist, Göttingen -
Georg Schramm, ELCH-Preisträger 2014 -
Martin Sonntag, Caricatura Kassel - Hans Zippert, Publizist,
Oberursel.