Zum Tod von Fritz Weigle
Die Stadt Göttingen trauert um den Zeichner, Dichter und Satiriker
Fritz Weigle alias F. W. Bernstein, der im Alter von achtzig Jahren nach
langer Krankheit verstorben ist. Der 1938 in Göppingen geborene
F. W. Bernstein lernte im Studium Robert Gernhardt kennen, mit dem er
zusammen mit F. K. Waechter die legendäre Nonsens-Beilage "Welt im
Spiegel" des Satire-Magazins PARDON kreierte. Zusammen mit Robert Gernhardt,
Eckhard Henscheid, F. K. Waechter, Chlodwig Poth, Bernd Eilert, Peter Knorr
und Hans Traxler begründete er die Neue Frankfurter Schule und
veröffentlichte ab 1979 in deren Hausorgan, dem Satiremagazin
TITANIC.
Über sein satirisches Wirken hinaus ging F. W. Bernstein einer
Lehrtätigkeit nach und war Akademischer Rat an der Pädagogischen
Hochschule Göttingen und dozierte an der Hochschule für Bildende
Kunst Kassel. 1984 wurde er auf die weltweit einzige Professorenstelle
für Karikatur und Bildgeschichte an der Hochschule der Künste
Berlin berufen.
F. W. Bernstein war ein überragendes Genie der Zeichen- und
Dichtkunst, ein Meister der kleinen Form, der der deutschen Sprachgeschichte
viele "bleibende Worte" hinzufügte, die längst in den Volksmund
übergegangen sind. Eins seiner bekanntesten, "Die schärfsten
Kritiker der Elche waren früher selber welche!" gab den Anstoss für
den ELCH und dem Göttinger Satirepreis, den er 2003 selbst erhielt,
seinen Namen.
Die Jury des Göttinger ELCH und die Stadt Göttingen verlieren
mit F.W. Bernstein einen langjährigen Wegbegleiter und einen ganz
besonderen und vertrauten Menschen.

Ausstellung zum Elchpreis 2003
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