U R K U N D E
zur Verleihung des
Göttinger ELCH 2004
an den Kabarettisten, Autor, Schauspieler und Regisseur
Emil Steinberger
- Montreaux -
Der leise Weise.
In einem Genre, das seine Massenwirksamkeit zunehmend aus der Produktion
von Eintags-Fliegen, Maul-Würfen und Unter-Gürtel-Linien-Tieren
bezieht, wirkt er wie ein quicklebendiger Dinosaurier. Heiter scheint sein
Leben, heiter ist seine Kunst. Ohne Anbiederung an einen diffusen
Publikumsgeschmack richtet er seine Röntgen-Augen auf das
Alltägliche, lässt den Schalk blitzen und die Pointen
sprühen...
Ein Meister des gesprochenen, geschriebenen und gedachten Worts...
Emil Steinberger hat eine "Kunstfigur" kreiert, wie sie natürlicher
kaum vorstellbar ist. Sein satirischer Ansatz ist ein sanfter, liebevoll
genauer, mit dem er menschliche Schwächen, Dummheiten und Vorurteile
nicht nur charakterisiert und entlarvt, sondern auch zu ihrer (fast)
schmerzfreien Heilung beiträgt. Sein umfassendes Gesamtwerk hat über
mehr als drei Jahrzehnte Bestand gezeigt, und wird dies auch noch weit in
Zukünfte hinein tun. Dies stellt ihn ohne jeden Zweifel in die Reihe der
ganz Großen der Satire und des Kabarett.
"Glück" hat er einmal so definiert :
"Unglück im Quadrat minus Schicksal mal gute Laune."
Wir dürfen uns glücklich schätzen, einen wie ihn zu
haben.
Göttingen, 1. Januar 2004
Für die Jury :
Jürgen Danielowski
Oberbürgermeister der Stadt Göttingen
Jury 2004 :
Fachdienst Kultur Göttingen : Hilmar Beck
Arkana Verlag Göttingen : Tete Böttger
Ausstellungsbüro Göttingen : WP Fahrenberg
Historisches Museum Frankfurt : Achim Frenz
Caricatura Galerie Kassel : Martin Sonntag
ELCH-Preisträger 2003 : F.W. Bernstein