Vita
Michael Sowa wurde
1945 in Berlin geboren. Er studierte Kunstpädagogik ebendort an der
Hochschule der Künste, arbeitete nach Abschluss des Studiums aber
nur ein halbes Jahr lang als Kunsterzieher; dann entschloss er sich
zur Selbstständigkeit als freischaffender Künstler. 1987 stellte er
(zusammen mit Ernst Kahl) erstmals in der Berliner "Galerie am
Chamissoplatz" aus. Etwa zur gleichen Zeit gründete Michael Etter
in Berlin die "Inkognito Gesellschaft für faustdicke
Überraschungen", die zunächst als Vertriebsmöglichkeit für
schräge Werbeartikel gedacht war; für die ersten sieben Postkarten,
darunter "Köhlers Schwein", griff er auf Motive seines
Freundes Sowa zurück. Diese Postkarten wurden (wie viele später
folgende) zu einem durchschlagenden Erfolg und machten Sowas Werke
einem breiten Publikum bekannt. Aufgrund von Illustrationen in einer
Wahlkampfbroschüre der AlternativenListe Berlin wurde Robert
Gernhardt auf Sowa aufmerksam, besprach die Bilder des ihm noch
unbekannten Künstlers überaus positiv und ermöglichte dessen
Mitarbeit im Satire-Magazin TITANIC. 1992 lud ihn das
Wilhelm-Busch-Museum in Hannover zu einer großen und vielbeachteten
Ausstellung (gemeinsam mit F.W. Bernstein) ein.
Sowa traf aber nicht
nur mit seinen Einzelwerken den Geschmack der Zeit; seine besondere
Art der ebenso zurückhaltenden wie evokativen und die jeweilige
Geschichte fortführenden Illustration wurde von vielen, sehr
unterschiedlichen Autoren geschätzt, die sich seitdem um seine
Mitarbeit bemühten. Hohes Lob erhielten etwa seine Bilder zu Romanen
von Irene Dische/Hans Magnus Enzensberger und zu Elke Heidenreich.
Zum Millionenerfolg wurden die Kooperationen mit dem Schriftsteller
und Glossisten Axel Hacke ("Der weiße Neger Wumbaba",
"Kleiner König Dezember"); der Bildband "Arche Sowa"
erschien in zahlreichen Ländern, seine Postkarten wurden weltweit
vertrieben. 2002 erschien ein Bild Sowas auf dem Cover der legendären
Zeitschrift "The New Yorker". Als Sowa Bilder und Objekte für
Jean-Pierre Jeunets Kinofilm "Die fabelhafte Welt der Amélie"
schuf, erhöhte das seine internationale Akzeptanz nochmals; durch
die Ausstattungen für "Wallace & Gromit : Auf der Suche
nach dem Riesenkaninchen" von Nick Park verstärkte sich das
Interesse weiter. Besonders in Japan geniesst Sowa nach verschiedenen
großen Einzelausstellungen inzwischen außerordentliche Popularität
bzw. ist einer der bekanntesten europäischen Künstler. In
Deutschland sorgten u.a. die Bühnenbilder und Kostüme, die Sowa
zusammen mit Vincent Callara für Mozarts "Zauberflöte" in
den Aufführungen der Frankfurter Oper entwarf, für einen
vieldiskutierten Publikumserfolg.
Michael Sowa lebt
und arbeitet in Berlin; er ist verheiratet und hat drei Kinder.
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